Eine
der wichtigsten Entscheidungen zu Beginn ist, ob auf die Hilfe eines
Anwaltes zurückgegriffen werden sollte und wenn ja welcher Anwalt dies
ist.
1. Medizin und Recht - schwierigste Materie
Bei der Entscheidung ob ein Anwalt einzuschalten ist muss sich
vor Augen geführt werden, dass das Arzthaftungsrecht, also das
Rechtsgebiet in dem Medizin und Recht miteinander verschmelzen, zu
den schwierigsten Materien überhaupt gehören. Insbesondere wegen der wechselseitigen
Beeinflussung von Medizin und Recht, bereitet die Beurteilung von
Behandlungen unter der Fragestellung Behandlungsfehler ja oder nein, Kausalität ja / nein und die Beantwortung der Frage worin eigentlich der Schaden besteht
sowohl Ärzten als auch Juristen erhebliche Probleme und ist für
medizinische und juristische Laien, sofern es sich nicht um einen Fall
wie etwa der Operation eines falschen Beines oder Armes handelt,
praktisch kaum bzw. nicht leistbar.
2. Härteste Gegner
Darüber hinaus sind mit den Haftpflichtversicherungen der Ärzte und Krankenhäuser auf der Gegenseite härteste Gegner vorhanden, die im Umgang mit der Abwehr von Ansprüchen aus Behandlungsfehlern sehr geübt sind.
3. Personenschadenregulierung - aufwendig und schwer
Und selbst wenn alle diese Hindernisse überwunden sind, ist ohne erfahrenen Personenschadenregulierer kaum beurteilbar ob das Schmerzensgeld angemessen und der Schadenersatz zutreffend ist. Es wartet auf den Laien eine Unzahl von Fallstricken und für Fehler muss häufig ein Leben lang bezahlt werden.
Allein aus diesen Gründen ist nach unserer festen Überzeugung im Fall eines Behandlungsfehlers bzw. einer Personenschadenregulierung immer ein erfahrener Arzthaftungsrechtler und Personenschadenregulierer notwendig.
4. Wen?
Den dem Sie vertrauen. Sprechen Sie mit mehreren Anwälten. Fragen Sie diese:
- Wie viele Behandlungsfehlerfälle bearbeiten Sie pro Jahr?
- Welche medizinischen Kenntnisse haben Sie?
- Werden Sie medizinisch beraten?
- Welche Zeiträume setzen Sie an?
- Welche Erfahrungen haben Sie mit den verschiedenen Vorgehensweisen?
- Was empfehlen Sie und wovon raten Sie ab?
- Worin könnte mein Schaden gesundheitlicher Art bestehen?
- Können Sie meine Behandlungsunterlagen lesen und verstehen?
- Spielt es für Sie eine Rolle, dass ich nicht in Ihrer Nähe wohne?
Haben Sie diese Ausführungen überzeugt. Wurden Ihre Fragen mit Leichtigkeit beantwortet oder wurden Sie vertröstet? Sie haben so die Möglichkeit sich ein Bild zu machen und zu entscheiden, wer Ihr Anwalt sein soll. Da es sehr schwierig ist die zukünftigen Entscheidungen und Empfehlungen des Anwaltes in Bezug auf die Strategie und Taktik, Korrektheit usw. zu kontrollieren, also eine erhebliche faktische Abhängigkeit von diesem damit besteht, ist die Entscheidung welcher Anwalt Ihre Interessen vertritt, eine der wichtigsten und schwersten in dem Fall. Trotzdem ist selbstverständlich jederzeit auch ein Anwaltswechsel möglich - er sollte nur professionell organisiert werden.