Synkope (Bewusstseinsverlust) während Periduralanästhesie
2. Behandlung
Periduralanästhesie
3. Behandlungsfehler
Der Behandlungsfehler liegt darin, dass während Periduralanästhesie keine Vorsorgemaßnahmen
gegen eine vasovagale Synkope vorgenommen wurden.
Es entspricht ärztlichem Fachwissen und medizinischer, aber auch allgemeiner Lebenserfahrung, dass bei Patienten mitunter schon vor einem unter Umständen schmerzhaften und nicht gefahrlosen Eingriff, wie ihn die Periduralanästhesie darstellt, Angstreaktionen auftreten. Diese können mit einer Steigerung der Herzfrequenz, mit Blutdruckanstieg sowie mit Schwindelgefühlen, Schweißausbrüchen oder Übelkeit verbunden sein. Solche psychisch ausgelösten Reaktionen müssen der Arzt und sein Hilfspersonal stets bedenken und angemessene Vorsorgemaßnahmen treffen. Letztere können in entsprechender Lagerung des Patienten (z. B. Eingriff in Liegeposition), in der Verwendung von geeignetem Mobiliar oder von Haltevorrichtungen, in der Hilfestellung durch eine weitere Person, gelegentlich sogar nur in einem ständigen Blick- und/oder Sprechkontakt mit dem Patienten während der konkreten Situation bestehen, wenn sichergestellt ist, dass Arzt oder Hilfsperson mit einem Griff den Patienten unterstützen und ihn vor Schaden bewahren können.
4. Gericht
OLG München, Entscheidung vom 24.10.96 (24 U 124/96)